Ein japanischer Stellschirm für die Wohnung

 

Japanische Stellschirme, auf Japanisch Byōbu genannt, vereinen Kunst mit Funktionalität. Diese Faltschirme bestehen aus mehreren Paneelen und dienen als dekorative Raumteiler. Sie sind typischerweise mit wunderschönen Malereien und Kalligraphien verziert. Byōbu werden traditionell in Zickzackform aufgestellt und bestehen immer aus einer geraden Anzahl von Paneelen. 

Ursprünglich aus China stammend, kamen die ersten Paravents im 8. Jahrhundert nach Japan. Im Laufe der Zeit entwickelten die Japaner daraus eine eigene Kunstform mit charakteristischen Motiven, Materialien und Herstellungstechniken. In der Heian-Zeit (794-1185) wurden Byōbu zu einem unverzichtbaren Element in den Häusern der Adligen sowie in Tempeln und Schreinen. Ihre Blütezeit erlebten sie in der Momoyama-Zeit (1573-1603) und zu Beginn der Edo-Zeit (1603-1868), als sie zum Statussymbol der Samurai wurden. In dieser Zeit wurde häufig Blattgold als Hintergrund verwendet, was den Räumen eine Aura von Reichtum und Macht verlieh. 

Die Motive auf den Stellschirmen sind vielfältig: Sie reichen von detaillierten Naturszenen über historische Ereignisse bis hin zu Alltagsdarstellungen und allegorischen Bildern. Bedeutende Kunstschulen wie die Kano-Schule, bekannt für den offiziellen Stil der herrschenden Shogune, die dekorative Rinpa-Schule und die kaiserliche Tosa-Schule prägten die Ästhetik dieser Kunstwerke. Auch die Ukiyoe-Künstler der Edo-Zeit nutzten das Medium des Stellschirms, um Szenen aus dem städtischen Leben darzustellen. Mit dem Aufkommen des Japonismus in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts fanden die Byōbu ihren Weg in den Westen, wo sie zu einer Inspirationsquelle für die Kunst des Impressionismus und die Architektur wurden. 

Heutige Verwendung 

Ein antiker japanischer Stellschirm in der Ausstellung bei Sato in Zürich

Heute werden Byōbu als wichtige Zeugnisse der japanischen Kulturgeschichte geschätzt, da sie ästhetische, soziale und politische Entwicklungen über Jahrhunderte hinweg widerspiegeln. Vor allem aber ist ein antiker japanischer Stellschirm ein ästhetisches Element in den modernen, offenen Wohneinheiten unserer Zeit. Er dient als stilvolle Raumteiler, dekoratives Kunstobjekte oder eindrucksvolle Kulisse. Er kann unbeachtete Ecken eines Raumes stimmungsvoll beleben. Zudem können kleine Byōbu wie Gemälde aufgehängt werden.

Bei Sato finden Sie je nach Verfügbarkeit eine Auswahl an antiken Byōbu aus verschiedenen Epochen. 

 
Schlagwörter : Design, Geschichte, Kultur, Tradition, Wohnen